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Inflation: Selbst gemachte Weihnachtsbäckerei heuer teuer

Leonard Jüngling
19. November 2025
Inflation: Selbst gemachte Weihnachtsbäckerei heuer teuer

In knapp einem Monat ist Weihnachten – die Zeit der traditionell selbst gebackenen Weihnachtskekse beginnt. Doch wer heuer Zutaten für Vanillekipferl, Lebkuchen & Co. kauft, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Unsere aktuelle Analyse zeigt: Die Preise für typische Kekszutaten sind um ein Drittel teurer als noch vor vier Jahren und stiegen sogar stärker als die allgemeine Inflation oder jene für Nahrungsmittel gesamt.

Viele der wichtigsten Backzutaten verzeichneten teils kräftige Teuerungen. Den stärksten Preisanstieg zeigen die Daten mit einem Anstieg von 45,3 Prozent bei Zucker, gefolgt von Schokolade (41,3 Prozent), Butter (40,1 Prozent) und Schlagobers (38,1 Prozent).

Weihnachtskekse sind für viele Haushalte ein fixer Bestandteil der Adventszeit. Doch die Preissteigerungen der letzten Jahre sorgen dafür, dass selbst einfache Rezepte spürbar teurer werden. Besonders Grundzutaten wie Zucker oder Butter haben einen überdurchschnittlich starken Preisschub erlebt und gerade diese Zutaten braucht es für fast ein jedes Keksrezept.

Aber auch die Preise für Mehl (37,5 Prozent), Gewürze (37,2 Prozent), Margarine (36 Prozent), Milch (31,2 Prozent) und Eier (30,2 Prozent) verzeichnen überdurchschnittliche Preisanstiege im Vergleich zu den Teuerungsraten für Nahrungsmittel allgemein oder der Inflationsrate gesamt. Unterdurchschnittlich sind die Preise für Germ, Backpulver, Mohn etc. (23,9 Prozent), Nüsse und Trockenobst (19,7 Prozent) und Marmelade (14,2 Prozent) gestiegen.

Während sich die allgemeine Inflation im Beobachtungszeitraum (auf 24,2 Prozent beläuft, steigen die Preise für Nahrungsmittel allgemein um 28,5 Prozent. Die Teuerungsrate für Kekszutaten liegt mit 33,4 Prozent deutlich darüber.

Die starke Teuerung bei Kekszutaten ist ein gutes Beispiel dafür, wie Preisentwicklungen im Detail aussehen können. Während manche Warenkörbe weniger stark steigen, gibt es Bereiche – wie die Weihnachtsbäckerei – in denen Haushalte die Inflation besonders stark spüren. Einkommensärmere Haushalte trifft die Teuerung am stärksten, hier ist denkbar, dass etliche sich die schöne gemeinsame Tradition des Keksebackens heuer nicht leisten können.

In Anbetracht der explodierten Preise für Lebensmittel, empfehlen wir eine Reihe von Maßnahmen, um die Preise nachhaltig zu drücken. Etwa sollte die Mehrwertsteuer auf (Grund-)nahrungsmittel temporär gesenkt werden, Bruttomargen-Limits für Grundnahrungsmittel eingeführt werden, sowie ein ‘Preis-stabiler Einkaufskorb’ mit günstigen Standardprodukten in allen Warengruppen.

Vorgeschlagene Maßnahmen haben wir zuvor in der Publikation ‘Lebensmittel leistbar machen’ diskutiert.

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