Aufgrund der hohen Lebensmittelpreise wird die Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel diskutiert. Im EU-Vergleich werden Grundnahrungsmittel in Österreich mit 10 Prozent deutlich höher besteuert als in den meisten anderen europäischen Ländern. Gerade bei den Grundnahrungsmitteln steigen die Preise derzeit stark. Entlasten würde eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel allen voran Haushalte mit niedrigen Einkommen.
Die Normalsteuersatz der Mehrwertsteuer in Österreich liegt bei 20 Prozent. Damit befindet sich Österreich im EU-Vergleich im Mittelfeld. Viele Länder wie Dänemarkt oder Spanien besteuern Umsätze für den/die Letztverbraucher:in höher.
Für einige Waren und Dienstleistungen gilt jedoch ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 10 Prozent. Etwa Grundnahrungsmittel werden in Österreich so günstiger besteuert. Ein Vergleich mit den anderen Mitgliedsstaaten der EU zeigt, dass Österreich Grundnahrungsmittel hoch besteuert. In vielen anderen Ländern, etwa Italien mit 5 Prozent, Deutschland mit 7 Prozent oder Frankreich mit 5,5 fällt der ermäßigte Mehrwertsteuersatz deutlich niedriger aus. Die Zahlen beziehen sich auf den normalerweise gültigen ermäßigten Steuersatz. Länder wie Spanien haben für bestimmte Produktgruppen – etwa für Grundnahrungsmittel – den Steuersatz temporär weiter gesenkt.
Eine Reduktion der Mehrwertsteuersätze auf Lebensmitteln würde vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen entlasten. Sie müssen den Großteil ihres Geldes für die Deckung der Grundbedürfnisse aufwenden. Rund zwei Drittel des Einkommens fließen am unteren Ende der Einkommensverteilung in die Bereiche Wohnen, Energie und Lebensmittel. Eine Mehrwertsteuersenkung würde daher gezielt entlasten.