Was kostet das Sparpaket? Zwei Haushalte im Faktencheck

Die Bundesregierung plant weitreichende Einsparungen. Was abstrakt als „Konsolidierungsmaßnahme“ angekündigt wird, hat ganz konkrete Auswirkungen auf Haushalte in Österreich. Wir haben auf Basis von zwei Modellen berechnet, welche finanziellen Folgen das Sparpaket für eine vierköpfige Familie und ein Pensionistenpaar hat.
Die Modellfamilie besteht aus zwei vollzeiterwerbstätigen Eltern mit Medianeinkommen (41.000 Euro bzw. 48.000 Euro brutto pro Jahr) und zwei Kindern im Alter von 8 und 13 Jahren. Eine der beiden Kinder besucht die Volksschule, das andere das Gymnasium.
Belastende Maßnahmen:
Entlastende Maßnahmen:
Finanzielle Auswirkungen:
Zusätzliche Belastungen durch Sonderausgaben (optional angenommen):
Fazit: Eine durchschnittliche Familie verliert durch das Sparpaket – je nach Wohnort und Mobilitätsverhalten – zwischen 750 und 1.428 Euro jährlich. Hinzu kommen mögliche Mehrkosten durch Gebühren und Mobilitätsausgaben.
Das zweite Rechenbeispiel ist ein Pensionistenpaar mit folgenden Annahmen: Die Pensionistin erhält eine Brutto-Medianpension von 1.240 Euro monatlich, der Pensionist 2.345 Euro. Beide beziehen keine Ausgleichszulage und sind damit nicht im Bereich der Mindestpension.
Belastende Maßnahmen:
Entlastende Maßnahmen:
Finanzielle Auswirkungen:
Detaillierte Effekte der SV-Beitragserhöhung:
Optional: Mehrkosten bei Zusatzleistungen
Annahme bei Medikamentenbedarf:
Monatlich fünf Medikamente pro Person, davon zwei mit Rezeptgebühr, drei unter 6 Euro. Die Arzneimittelobergrenze (2 % des Nettoeinkommens) wirkt sich ab 2026 entlastend aus.
Fazit: Das Pensionistenpaar verliert durch das Sparpaket – je nach individueller Situation – zwischen 733 und über 1.200 Euro pro Jahr. Die tatsächliche Belastung variiert stark mit dem Bedarf an Medikamenten und dem Mobilitätsverhalten.
Das Sparpaket hat für Haushalte mit mittlerem Einkommen messbare finanzielle Folgen. Familien mit zwei Kindern verlieren – selbst unter Berücksichtigung einzelner Entlastungen – zwischen 750 und 1.428 Euro im Jahr. Auch Pensionist:innenhaushalte sind betroffen: Trotz einzelner kompensierender Maßnahmen wie der Arzneimittelobergrenze bleibt unter dem Strich ein jährlicher Kaufkraftverlust zwischen 733 und 1.219 Euro.
Die Analysen zeigen: Der Konsolidierungspfad der Bundesregierung ist sozial unausgewogen – insbesondere mittlere Einkommen tragen spürbare Mehrkosten. Die Maßnahmen wirken oft kumulativ und treffen jene Haushalte, die auf öffentliche Infrastruktur und Leistungen besonders angewiesen sind.